NibelungentheaterDie komplette Nibelungensage in 45 Minuten

Das geht nicht, sagen Sie? Doch, und ob das geht – das bewies der junge Autor, Sprecher und ausgebildete Schauspieler Tino Leo am Montag (30.10.2017) bei seinem Gastspiel an der GAZ. Er schlüpfte dabei in nicht weniger als 15 Rollen und schaffte es, gänzlich ohne Kostüme, Theaterlicht und aufwändigem Bühnenbild die gesamte Jahrgangsstufe 8 in seinen Bann zu ziehen. „So lange ruhig und aufmerksam erleben wir sogar einzelne Klassen äußerst selten“, so ein verblüffter Lehrer während der Vorstellung.

Und verblüfft waren auch die Schüler, als sie die Aula betraten. „Was ist denn das für eine Sitzordnung?“, bemerkte eine Schülerin. Die eigentliche Bühne war Zuschauertribüne, davor im Halbrund 3 Stuhlreihen, eine leere Spielfläche gegenüber der Bühne, eingerahmt von 4 Plakatständern mit 8 auf große Papierbögen gezeichneten menschlichen Silhuetten – so präsentierte sich die große Aula. Sophie Westerhoff (an der Schule kümmert sie sich um Literatur- und Leseförderung) hatte die Veranstaltung initiiert und organisiert, begrüßte kurz und übergab dann schnell an Leo – und der legte gleich los.

NibelungentheaterMitgebracht hatte er ein Stück des Theatermannes Jürgen Flügge, der schon an großen Häusern in Deutschland gearbeitet hat und auch ein kleines, aber feines Theater auf der Tromm betreibt. Flügge hat die komplette Nibelungensaga auf 45 Minuten eingedampft, auf seinen Kern reduziert und in ein schülergerechtes Konzept eingepasst. Aus den Silhuetten an der Wand entstanden zentrale Figuren durch wenige Zeichenstriche, Leo übernahm alle Rollen, vor allem auch die des rasenden Reporters, über den er geschickt die Handlung transportierte und dann bei Bedarf auch in die einzelnen Rollen schlüpfte – ohne Requisiten, Kostümwechsel, anderes Licht. Und er schaffte es allein durch seine Präsenz, sein rasantes Tempo –die ganze Aula wurde von ihm bespielt, einzelne Schüler wirkten immer mal wieder unvermittelt mit als Komparsen mit- die Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Nicht zuletzt der witzige Text half dabei entscheidend mit.

Scheinbar nebenbei trat dann auch Zwerg Alberich mit seiner Tarnkappe auf, eine Hitparade der Krimhildlieder sorgte für einige Lacher – und die Schülerinnen und Schüler wissen jetzt auch, wo Worms liegt und dass der Rhein in die Nordsee mündet. Nicht nur deshalb war diese Veranstaltung eine willkommene und notwendige Ergänzung des Schulalltags. Und dass Tino Leo an die GAZ kommen konnte, war nicht zuletzt auch der großzügigen Unterstützung durch den Förderverein und der Sparkasse Odenwald zu verdanken.

 

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