GAZ Nuernberg 1117„Vergessen darf man so etwas nie!“ Das war einer der Sätze der Schülerinnen und Schüler, die mit ihren Fachlehrern für Geschichte im Dezember das Reichsparteitagsgelände besuchten.
Die Kollegen Dr. Dirk Strohmenger, Christoph Haußner und Patrick Eckert sowie Dr. Martin Schmidl bereiteten die Exkursion vor und begleiteten die Schülerinnen und Schüler während der Exkursion.


Eine mehrstündige Führung bei eisigen Temperaturen zeigte der Exkursionsgruppe wie erschreckend der Größenwahn der Nationalsozialisten war, wie schmerzhaft die Folgen für die Zivilbevölkerung war und wie sinnlos die Nationalsozialisten die Welt ins Verderben trieb. Planung und unvollendete Gebäude konnten gesehen und die Ideologie vor allem hinterfragt werden. Ausgestattet mit Beobachtungsaufträgen wurde das Gelände über mehrere Kilometer durchlaufen und trotzdem sah man nur einen kleinen Ausschnitt.
Beeindruckt von der gewaltigen „Kongresshalle“, deren Planung durch Albert Speer an das Kolosseum in Rom angelehnt wurde, sie sollte 400.000 Menschen fassen, 70m in die Höhe ragen und durch Granitverkleidung die kalten nationalsozialistische Macht ausstrahlen. Beeindrucken und erschreckend empfanden die künftigen Abiturienten das Areal das vor allem zur Propaganda diente.
Weiter ging es in drei Gruppenführungen entlang der „Großen Straße“, ausgelegt auf Stechschritte für Aufmärsche und Paraden der NS während der „Reichsparteitage“ - zur Machtdemonstration nach Innen und Außen
Erhalten ist außerdem das „Zeppelinfeld“. Hier hielt Hitler seine Reden während der Parteitage, hier drehte Leni Riefenstahl ihre Filme, hier war das Zentrum der Propaganda, hier stand der „Lichttempel“ (ein Tempel der durch Strahler bis zu 10 km in den Himmel ragte). Heute lässt die Stadt Nürnberg die Tribüne, die dem Pergamonanltar der Antike nachgestellt ist, für 70 Millionen Euro restaurieren. Die Schüler diskutierten darüber ob es sinnvoll ist mit so viel Geld Gebäude der Schreckensherrschaft zu erhalten, oder das in der Stadt nicht anders verwendet werden könnte.
Danach ging die Gruppe in das Dokumentationszentrum in der Kongresshalle. Dort sind die „Reichsparteitage“ mit Bildern und anderen Quellen dokumentiert und es gibt einen Einblick in den Kriegsverlauf und die Folgen für die Stadt Nürnberg, die am Ende des Krieges zu 90% zerstört wurde. Die Schülergruppe konnte per Audioguide, mit Filmen aber auch Zeittafeln einen wissenschaftlichen Einblick in die Zeit der Parteitage bekommen.
Man konnte an den Fragen und Gesprächen erkennen, dass die Schülerinnen und Schüler eine unmittelbare Betroffenheit spürten. Die Ergebnisse der Recherche im Museum, die Eindrücke und die Bilder der Schüler werden nun im Unterricht weiter vertieft. Die Geschichtslehrer waren sich einig: „Wir können im Unterricht Filme schauen und Quellen bearbeiten und damit versuchen zu verstehen was nationalsozialistischer Schrecken bedeutet. Wir können es aber erst begreifen oder verinnerlichen, wenn wir vor Ort sind, wenn der Granit spürbar wir, wenn man an den Stellen der Schreckensherrschaft steht.“

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