Verdun0617 02Kurz vor den Sommerferien unternahmen die angehenden Abiturienten der Reichelsheimer Georg-August-Zinn-Schule eine Exkursion nach Verdun, bei der Relikte des Ersten Weltkriegs im Mittelpunkt standen. Begleitet von ihren Oberstufenlehrern René Beck, Patrick Eckert, Raoul Giebenhain, Julia Hartl, Carsten Jonischkeit, Veronika Som und Dr. Dirk Strohmenger beteiligte sich in diesem Jahr eine recht große Gruppe von 70 Schülern aus dem Gesprenztal an der mittlerweile im Fahrtenplan der Schule fest verankerten Exkursion.


Das erste Ziel der Reisegruppe war das Fort Douaumont, eines der stärksten Forts am Kriegsschauplatz von Verdun. Das von nur wenigen französischen Soldaten verteidigte Fort wurde im Februar 1916 von den Deutschen in einem „Handstreich“ eingenommen und erst nach mehreren Versuchen im Oktober 1916 zurückerobert. Im Rahmen einer spannenden Führung unter der Erde konnte das Fort ausgiebig besichtigt und erste Fragen der Schüler beantwortet werden.
Es folgte der Besuch der zentralen Gedenkstätte, des „Mémorials. Das im zurückliegenden Jahr komplett renovierte Museum schildert eindrucksvoll den Kriegsverlauf und verlieh somit den folgenden Programmpunkten einen historischen Rahmen. So besichtigten die Teilnehmer der Exkursion direkt im Anschluss das kleine Dorf Fleury, das während des Ersten Weltkrieges inmitten der Frontlinien 26 Mal erobert bzw. zurückerobert wurde. Nur noch Gedenksteine und eine wieder aufgebaute Kapelle erinnern heute an das Dorf.
Verdun0617 03Es folgten eine Besichtigung des Beinhauses von Douaumont, wo die sterblichen Überreste von 130.000 nicht identifizierten Soldaten aufgebahrt sind und ein Besuch des angrenzenden nationalen Soldatenfriedhofs mit 15.000 Gräbern von französischen Soldaten, die in Verdun getötet wurden. Sichtlich bewegt und in einem besonderen Moment der Stille schritten die Schüler die Gräberreihen ab, bevor es am Abend mit dem Bus nach Metz ging, wo die Übernachtung erfolgte.
Am kommenden Vormittag steuerte die Gruppe zum einen den deutschen Soldatenfriedhof Consenvoye an, der 1920 von den französischen Militärbehörden als Sammelfriedhof angelegt wurde. Zum anderen ging es auf die Anhöhe von Vauquios. Dieser kleine Ort gilt als Schwerpunkt des Graben- und Minenkrieges in den Argonnen. Ausgerüstet mit Schutzhelmen und Taschenlampen durchquerten die Teilnehmer der Exkursion die unterirdischen Stellungen dieser „Butte“ sowie das Außengelände und informierten sich im Rahmen einer Führung über das Leben der Soldaten unter der Erde. Die Erfahrungen, die die Schülerinnen und Schüler hierbei sammelten konnten, waren wiederum sehr eindrucksvoll. Deutlich spürbar war die Betroffenheit über das Ausmaß eines sinnlosen Krieges, aber auch die Gewissheit, dass die deutsch-französischen Beziehungen im Laufe der Geschichte einen Wendepunkt genommen haben und wir heute als Nachbarn und Freunde miteinander in einem friedlichen und demokratischen Europa zusammenleben.

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