Frühjahrskonzert der GAZ-Reichelsheim wie ein großes musikalisches Familientreffen

Musik 002Als am Mittwoch, den 10. April die Abendkasse an der Eingangstür der Georg-August-Zinn-Schule öffnete, waren die Verantwortlichen gespannt: Würde die Aula der GAZ so dicht gedrängt gefüllt sein wie am Tag vorher, als die Instrumental- und Vokalklassen der fünften und sechsten Jahrgangsstufe ihr schulinternes Vorspiel hatten?


Um es vorweg zu nehmen: Die Anzahl der Besucher blieb überschaubar. Aber die, die gekommen waren, zeigten sich als sachkundiges Publikum. Gespannt folgten sie dem Konzertverlauf und genossen ein sehr entspanntes Programm mit wenig Umbaupausen und hoch motivierten Künstlern.
Schon die Eröffnungsnummer "New York, New York" von Frank Sinatra - intoniert von dem versierten Moderator Holger Emig - warf ein erstes Schlaglicht auf das, was folgen sollte. Er spielte sich die Bälle mit seiner Co-Moderatorin und Tochter Juliana zu, und beide führten im weiteren Verlauf die Zuhörer auf nette, unkomplizierte Weise durch den Abend.
Der erste Konzertteil gehörte zwei jungen Solistinnen: Amelie Krautschneider hatte schon bei früheren Frühlingskonzerten ihre gesanglichen Qualitäten gezeigt. Diesmal steuerte sie zum ersten Mal gleich noch selbst die Pianobegleitung bei und verwöhnte das Publikum mit "Amazing grace". Musikreferendar Joschka Althoff übernahm bei dem folgenden Gesangsbeitrag von Lara Wolf den Part des Pianisten. Als Duo steuerten sie erfolgreich durch den von Birdy bekannten Song "People help the people" und "Hostage" der Newcomerin Billy Eilish, wobei sich Lara in den tieferen Gesangsparts etwas sicherer als in den höheren Lagen zeigte.
Sehr schmerzlich vermisst wurde im Programm dann Silas Wolf, der am selben Tag seine Generalprobe und dann auch das Konzert wegen heftigster Migräne aufgeben mußte.
So wurde das erste Highlight des ersten Konzertteils nicht von diesem begabten Singer- Songer gesetzt, sondern vom Musikgrundkurs der Q2-Phase. Mit zwei routinierten Gesangssolisten und der Besetzung Cello, Violine, Klavier, E-Bass, Drums und Akustik - Gitarre schufen sie bei "Wonderwall" (Oasis) und "Stitches" (Shawn Mendes) ein stimmiges Klanggefüge, das auch kritischen Ohren imponierte.
Lässig und im Latin-Feeling leitete die sich immer wieder zu besonderen Schulanlässen formierende Lehrercombo JazzGAZ (Manfred Kilthau; Saxofon - Dieter Keim; Bass - Konrad Dudszus; Piano - Joschka Althoff: drums) zur Pause über. Mit "Summer Samba", "Girl from Ipanema", und "Blue Bossa" ging´s musikalisch heiter beschwingt ab nach Brasilien bzw. in diesem Fall ins Foyer der GAZ. Hier konnten in der Pause gefachsimpelt, Bekanntschaften geknüpft oder bei der Catering-AG unter Leitung von Kirsten Berg und Laura Zieres der Kalorienspeicher für den zweiten Konzertteil wieder aufgefüllt werden.
Der begann auch gleich mit einem bekannten Klavierstück: "Nuvole Bianche"von Ludovico Einaudi. Fiona Eymann brachte damit die Zuhörer zum Träumen und das Aulaklavier zum Klingen.
Aleks Laue (git), Gaspard Löbbert (dr) und Marius Schlag (b) trotzten ihrem Bandnamen CANDY als treibendes Rocktrio und sorgten dafür, dass es nicht zu kuschelig wurde. Bei Songs wie Californication, Monkey Wrench, Come as you are (Leadgesang: Aleks Laue) und dem Instrumental Jam zeigte besonders Frontmann Aleks seine bereits große Spielfertigkeit an der verzerrten E-Gitarre.
Für den darauffolgenden Programmpunkt war kein großer Umbau notwendig: Gaspard Löbbert und Marius Schlag, die ja bereits in der Schulband zusammenspielten, bevor sie sich Aleks Laue anschlossen, blieben einfach auf der Bühne. Die noch fehlenden Bandmitglieder von alibi (Amelie Krautschneider, Lara Wolf und Mike Lippert) nahmen ihre Positionen ein und los ging's. Der Band gelang es auf Anhieb, das Publikum zu begeistern. Auch ohne den krankheitsbedingt fehlenden Silas Wolf (Akustikgitarre und Gesang) lieferte alibi einen druckvollen Sound, wobei Bandleader Mike Lippert zusätzlich die Aufgabe übernahm, die durch das Fehlen von Silas entstandenen Lücken zu schließen. Die Sängerinnen Amelie und Lara konnten trotz der diesmal etwas längeren stimmlichen Beanspruchung überzeugen. Spontanes (stellenweise auch von Bassist Marius initiiertes) Mitklatschen war der Beweis und die Belohnung der Musiker für einen gelungenen Auftritt der Schulband.
Der Lehrerchor sorgte für einen wieder ruhigeren Ausklang. Diesmal zwar auch ein wenig dezimiert aufgrund Krankheit u.a. sorgten die Choristen für Klezmer-Atmosphäre bei "Spielschte mir a Liedele in Jiddisch" mit improvisierten Klarinetteneinwürfen (Manfred Kilthau). Beim letzten musikalischen Beitrag des Abends "Raindrops are falling on my head" konnte das Publikum mitschnipsen und so den "Swing" des Abends in seinem Herzen verankern. Apropos herz-lich: Cornelia Kirchhoff-Lange dankte im Namen der Schuleitung allen Mitwirkenden und sprach allen Anwesenden aus dem Herzen, als sie mit zu Herzen gehenden Worten den jungen Künstlern Mut zusprach in ihrer spürbaren Begeisterung nicht nachzulassen. Nicht die Perfektion zähle sondern der Mut, der Wille und die Hingabe andere mit seiner Musik zu erfreuen!

Bilder vom Konzert:

Fotos: Dr. Martin Schmidl

 

Text: Konrad Dudszus / Mike Lippert

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