Ein historischer Moment für die Georg-August-Zinn-Schule Reichelsheim (GAZ): Am Internationalen Tag der Demokratie wurde die Schule feierlich in das hessische Netzwerk der UNESCO-Projektschulen aufgenommen.
Bereits am Vormittag hatten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 10 die Gelegenheit, die „Sustainable Development Goals“ – die 17 Ziele für eine bessere Welt – in unterschiedlichen Projekten und Workshops zu erarbeiten. Statt regulärem Unterricht stand an diesem Tag praktisches, forschendes und kreatives Lernen im Mittelpunkt. Der Landeskoordinator der UNESCO-Schulen Dr. Johannes Salzig ließ es sich nicht nehmen, bereits am Vormittag anzureisen und sich selbst ein Bild von dem Projekttag zu machen. Die Oberstufe brachte sich insbesondere am Abend in das Programm ein und trug so zum Gelingen der Veranstaltung bei.
Der Höhepunkt des Tages folgte am Abend in der Aula: Das Symposium „Gemeinsam ans Ziel – Politik, Wissenschaft und Gesellschaft im UNESCO-Dialog“ brachte hochkarätige Gäste aus Wissenschaft, Politik und Diplomatie an die GAZ. Schulleiter Direktor Herwig Bendl eröffnete den Abend. „Es erfüllt mich mit Stolz und Freude, dass wir bereits heute im Kreise der UNESCO-Projektschulen in Hessen aufgenommen werden und uns in diesem Zuge das Siegel ‚Nachhaltigkeit lernen in Hessen‘ übergeben wird. Dies ist nicht nur ein historischer Moment für diese Schule, sondern zeigt auch, dass erkannt wurde, mit welcher Energie, mit welchem Engagement die Schulgemeinde durch all ihre Projekte in den letzten Jahren hinter dieser Idee schon immer stand und steht“, so der Schulleiter.
Besonders begrüßte Bendl Klaus Schilling, den Bundeskoordinator der UNESCO-Projektschulen, der ein Grußwort sprach. Anschließend richteten Silvia Fengler vom Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt sowie Dr. Jutta Weber, Managing Director des UNESCO Global Geoparks Bergstraße-Odenwald und Vertreterin des Landkreises Bergstraße ihre Grußworte an die Schulgemeinde. Auch die UNESCO-Schülerbotschafter der GAZ kamen zu Wort und berichteten von ihren Erfahrungen aus dem Schulalltag.
Im Anschluss folgte eine Reihe von Keynotes, die den inhaltlichen Reichtum des Abends prägten. Prof. Dr. Björn Egner vom Institut für Politikwissenschaft an der TU Darmstadt betonte die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Wohnungspolitik. Dr. Mark Causon, Botschafter von Malta, sprach in einem digitalen Beitrag über internationale Verständigung, während Marcus Kauer vom Hessischen Kultusministerium die Chancen kultureller Bildung herausstellte. Ergänzt wurde das Programm durch einen weiteren Beitrag von Dr. Jutta Weber, die die Arbeit des Geoparks in Bezug auf Nachhaltigkeit verdeutlichte.
Zu den zahlreichen Gästen zählten neben den Rednerinnen und Rednern auch viele weitere Persönlichkeiten aus Politik, Verwaltung und Bildung. Unter ihnen der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst Christoph Degen, Sebastian Schaab vom Staatlichen Schulamt, der Erste Kreisbeigeordnete des Odenwaldkreises Oliver Grobeis, die Bürgermeister Stefan Lopinsky (Reichelsheim), Matthias Horlacher (Fränkisch-Crumbach) und Rainer Müller (Brensbach), die Landtagsabgeordneten Sandra Funken und Rüdiger Holschuh, Nicole Kelbert-Gerbig von der Sparkasse des Odenwaldkreises, Tine Hartmann von der Reichenberg-Schule, Elke Maas von der Grundschule Wersau, Antonia Gröss von der Ernst-Göbel-Schule Höchst, Ivo Krug von der Stabstelle des Landratsamts im Odenwaldkreis, Yvonne Gärtner als regionale Beraterin der Hessischen Umweltschulen sowie Kirsten Gebhard-Albrecht und Cornelia Kirchhoff-Lange vom Schulförderverein.
Die Moderation des Abends übernahmen Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Politik und Wirtschaft von Martina Schemenau sowie der UNSECO-Schulkoordinator der GAZ Dr. Dirk Strohmenger.
Der direkte Übergang in den „politischen Salon“ bot Gelegenheit zu vertiefenden Gesprächen in lockerer Atmosphäre, abgerundet durch regionale Spezialitäten in Form von Odenwälder Tapas.
Ein ganz besonderer Augenblick war die feierliche Übergabe der Plakette „Nachhaltigkeit lernen in Hessen“ durch Silvia Fengler vom Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt an Schulleiter Direktor Herwig Bendl. Unter großem Applaus der Anwesenden nahm die Schulgemeinde diese Auszeichnung entgegen. Damit wird die GAZ nun Teil eines hessischen Netzwerks von Schulen, die sich für Frieden, Nachhaltigkeit, Demokratie und internationale Verständigung einsetzen.
Die Verbindung von Projektarbeit am Vormittag und feierlichem Symposium am Abend machte deutlich, was die GAZ künftig im Rahmen ihrer UNESCO-Arbeit auszeichnen wird: ein ganzheitliches Bildungsverständnis, das Wissen, Werte und Verantwortung miteinander verbindet. Mit dem 15. September 2025 beginnt für die Georg-August-Zinn-Schule Reichelsheim ein neues Kapitel – als UNESCO-Projektschule mit Verantwortung für die Region und im Dialog mit der Welt.
