Biokunststoffe im Fokus: GAZ besucht Merck-Juniorlabor an der TU Darmstadt

Im Hinblick auf den anstehenden Projekttag zum Tag der Demokratie besuchte der Q3-Chemie-Leistungskurs der Georg-August-Zinn-Schule Reichelsheim (GAZ) von Studienrat Maximilian Kroworsch das Merck-Juniorlabor an der TU Darmstadt. Im Rahmen der Aufnahme der GAZ in die Mitgliedschaft der UNESCO-Projektschulen wurde das Thema Biokunststoffe als Schwerpunkt gewählt. Leitfrage des Exkursionstages war, ob Biokunststoffe eine nachhaltige Alternative zu konventionellen Kunststoffen darstellen – oder ob es sich dabei eher um ein Paradebeispiel für Greenwashing handelt. Dabei konnten die Schülerinnen und Schüler praktische Laborerfahrungen im Synthese- und Recyclingbereich sammeln.
Die Versuchsreihe umfasste sowohl Synthesen von Biokunststoffen wie Chitosan und Polymilchsäure als auch die Herstellung von konventionellem Nylon. Abschließend wurde die Abbaubarkeit der Polymilchsäure im Vergleich zu anderen Kunststoffen untersucht. Das Experimentieren wurde durch Plenumsphasen ergänzt, in denen die theoretischen Hintergründe erörtert wurden. Neben der großen Bandbreite an Anwendungsmöglichkeiten von Kunststoffen rückten schließlich auch die ökologischen Herausforderungen ihres Einsatzes – wie Persistenz, Mikroplastik und CO2-Bilanz – in den Fokus. Zudem setzten sich die Schülerinnen und Schüler kritisch mit dem unscharf definierten Begriff Biokunststoff auseinander, der sowohl für biologisch abbaubare Materialien als auch für Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen synonym verwendet wird, obwohl diese Kategorien inhaltlich deutlich zu unterscheiden sind.
Die Resonanz der Schülerinnen und Schüler fiel sehr positiv aus, große Erwartungen wurden erfüllt. Ferner konnten die praktischen Erfahrungen vor allem Neugier auf die labortechnische Methodik hinter den Kulissen der Alltagskunststoffe wecken.

Unser Bild zeigt die angehenden Abiturienten der GAZ mit ihrem Fachlehrer Maximilian Kroworsch im Merck-Juniorlabor in Darmstadt. Fotocredit: Maximilian Kroworsch.