Die Georg-August-Zinn-Schule in Reichelsheim (GAZ) ist eine akkreditierte ERASMUS+ Schule und wird über die Europäische Union gefördert. Diese Förderung ist projektorientiert und bezieht sich unter anderem auf die Praktika im europäischen Ausland. Lernende der gymnasialen Oberstufe können ihre verpflichtenden Praktika in der 11. Klasse bei Kontaktpartnern der Reichelsheimer Schule im europäischen Ausland absolvieren und werden somit zu ERASMUS+ Praktikanten.
So waren die Lernenden im März in Finnland, am Polakreis in Kuusamo, um dort ein Praktikum in der Partnerschule zu absolvieren. Die Schülerinnen und Schüler nahmen an einem Onlinesprachkurs teil. Das Institut für Fennistik und Skandinavistik der Universität Greifswald ist Kooperationspartner der GAZ. Somit konnten die Lernenden zuhause im Odenwald über Online-Meetings finnisch lernen. Dr. Thekla Musäus führte den Sprachkurs durch.
Mehr als 20 weitere Lernende der GAZ flogen nach Malta zur „Genista Research Foundation“. Diese hat ihren Sitz in Rabat und Gharb auf der kleineren Insel Gozo. Dort wurden die Lernenden durch Dr. Mark Causon betreut und bekamen einen Einblick in die europaweit agierende politische Institution. Dr. Causon wurde direkt vom maltesischen Präsidenten zum Botschafter Maltas für skandinavische Staaten berufen. Somit arbeiten die ERASMUS+ Praktikanten unmittelbar im politischen Sektor des kleinen europäischen Staates. Dieses „Traineeship“ wurde ergänzt durch eine Fortbildung mit Lehrkräften aus vielen europäischen Staaten.
Weitere Lernende arbeiteten für zwei Wochen im italienischen Tourismussektor. In der Region Venezien, bei Venedig, lernten sie die Arbeit in der Hotelgruppe „Villa ducale“ kennen. Dieses Praktikum ist angeschlossen an die italienische ERASMUS+ Institution ENAIP. Hier wurde ein Kontakt nach Padua geknüpft, sodass eine langfristige Kooperation mit dem venezianischen Tourismusbereich aufgebaut werden kann.
Eine andere Gruppe von Lernenden war an der Costa Smeralda auf Sardinien in der Stadt Olbia, um dort ein Praktikum im italienischen Lehramt zu absolvieren. Die Gruppe hospitierte in verschiedenen Klassen des „Lyceo linguistico Antonio Gramsci“. Zusätzlich zu den Hospitationen führten sie auch Unterrichtsversuche durch und unterrichteten die italienischen Schüler des sprachlichen Gymnasiums im Fach Deutsch.
Fast 40 Lernende des Jahrgangs 11 nahmen die Möglichkeit an, ihr Pflichtpraktikum im Ausland zu absolvieren. Weit über die notwendigen beruflichen Eindrücke wird in diesem Projekt die interkulturelle Kompetenz geschult, um, gerade in der aktuellen Zeit, das Verständnis für andere Kulturen wachsen zu lassen: Vom nordfinnischen Polarkreis bis zum südlichsten Zipfel Europas – auf Malta.
Der Beauftragte für die internationalen Kontakte, ERASMUS+ und Auslandspraktika, Direktor Patrick Eckert, freut sich, dass das ursprünglich kleine Projekt nun in großem Maße mit besonderen Kontakten weiterentwickelt werden konnte. Die GAZ ist eine der wenigen Schulen in Hessen, die das Projekt in dieser Größenordnung für die Schülerinnen und Schüler anbietet und durchführt. Ermöglicht wird dies durch die finanzielle Förderung der Europäischen Union.
Begleitet wurden die Lernenden der GAZ in diesem Jahr von verschiedenen Lehrkräften der Bildungsanstalt: Jens Ender und Maic Ihrig (Finnland), Christopher Augustin und Chiara Vaira (Venedig), Patrick Eckert und René Beck (Sardinien) sowie Martina Schemenau und Kirsten Gebhard-Albrecht (Malta).
