Am 26. Juni 1945 unterzeichneten rund 50 Staaten das Gründungsdokument der Vereinten Nationen, die UN-Charta, die im 24. Oktober 1945 in Kraft trat mit dem Ziel weitere Kriege zu verhindern. Ist dieses Ziel 80 Jahre später aktueller denn je? Um eine Kultur des Friedens samt nachhaltiger Bildung zu generieren, arbeiten die UNESCO-Projektschulen weltweit in einem Netzwerk zusammen. Dazu dienen auch die Schulcamps auf Länderebene.
Die Georg-August-Zinn-Schule Reichelsheim (GAZ) war nun zum ersten Mal Teil des hessischen UNESCO-Schulcamps 2025. Ende Mai setzten sich drei GAZ-Schüler der Q2 gemeinsam mit 110 Schülerinnen und Schülern der insgesamt 25 hessischen UNESCO-Projektschulen intensiv mit den folgenden Welterbestätten auseinander: Mathildenhöhe Darmstadt und Grube Messel, die beide im Global Geopark Bergstraße-Odenwald liegen.
Inhaltlich lernten die Teilnehmenden am ersten Tag das UNESCO-Weltkulturerbe der Mathildenhöhe in Darmstadt kennen. In einer Führung beschäftigten sich die Gruppen mit der interessanten Entstehungsgeschichte des Jugendstil-Ensembles und durften ein Künstlerhaus von innen bestaunen. Eindrucksvoll war die Besteigung des Hochzeitsturms und der damit verbundene Ausblick in den Odenwald und nach Frankfurt.
Am zweiten Tag konnten die Teilnehmenden an altersangepassten ganztägigen Workshops am UNESCO – Weltnaturerbe Grube Messel viel Neues lernen. Neben einer Grubenführung, in der die Biodiversität bewundert werden konnte, durften die jüngeren Lernenden eigene Pflanzen- und Tierabdrücke aus Gips sowie ein 3D-Modell des Maarsees herstellen. Die älteren Gruppen untersuchten zudem die Flora und Fauna mithilfe einer App. Die drei Oberstufenschüler der GAZ erarbeiteten zusammen mit gleichaltrigen Lernenden aus anderen Schulen Podcasts unter Einbeziehung der Ausstellungsobjekte.
Allgemein waren die Lernenden von der besonderen Architektur des Glückert-Hauses auf der Mathildenhöhe beeindruckt sowie von der 47 Millionen Jahre alten Geschichte der Fossilien der Grube Messel und den wissenschaftlichen Ausgrabungen vor Ort.
Nach einer gemeinsamen Auswertung am dritten Tag kehrten alle Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte an ihre Projektschulen in ganz Hessen zurück. Zu dem gewonnenen Einblick in die Welterbestätten trat auch das Knüpfen von neuen Bekanntschaften mit anderen Schülerinnen und Schülern aus ganz Hessen. Dieses „Netzwerken“ im Sinne einer Kultur des Friedens ist wichtig und gehört zum Selbstverständnis aller UNESCO-Projektschulen dazu. Diese Austauschmöglichkeiten seien besonders toll gewesen.
Die drei GAZ-Schüler teilten Oberstudienrat Dr. Dirk Strohmenger, als UNESCO-Schulkoordinator der GAZ, einhellig mit: „Bei der nächsten UNESCO-Projektschulveranstaltung sind wir wieder dabei!“ Die Projektfahrt zeigte nicht nur den drei GAZ-Schülern die Bedeutung unserer regionalen Welterbestätten, um diese auch für die zukünftige Zeit schützen und bewahren zu können. So können die Lernenden als junge Botschafter des Welterbes wirken.
